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Datum
23.10.2020

So wird die CO2-Bilanz des Eigenheims besser

Wer sein Haus energetisch baut oder saniert, kann seinen persönlichen CO2-Fußabdruck deutlich verringern. Die effektivsten Maßnahmen.

Den Klimawandel stoppen heißt vor allem, den CO2-Ausstoß massiv zu reduzieren. Es gibt im Wesentlichen zwei Felder, in denen Eigenheimbesitzer aktiv werden können:

  1. Sie bauen oder sanieren ihr Haus so, dass möglichst wenig Wärme und Strom aus fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas verbraucht wird und entsprechende Abgase in die Luft gelangen.
  2. Sie haben bereits bei der Auswahl der Baumaterialien den Klimaschutz im Kopf.

Checkliste für ökologisches Bauen

Der richtige Standort

Schon mit dieser Entscheidung lässt sich Einfluss auf den späteren CO2-Ausstoß nehmen. Kann das Haus auf seinem Bauplatz genug Sonne tanken, um später zum Beispiel Sonnenkollektoren zu nutzen? Spitz- und Satteldächer sollten aus dem gleichen Grund möglichst nach Süden ausgerichtet sein. Zudem ist es sinnvoll, die Lage der Räume, in denen man sich tagsüber am meisten aufhält, so zu planen, dass sie möglichst lange Tageslicht bekommen.

Sonnenkollektoren

Die Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach nutzt die Kraft der Sonne, um Haus und Wasser zu heizen. Überschüssigen Ökostrom kann man zudem ins öffentliche Netz einspeisen und dafür die aktuelle Einspeisevergütung von knapp 9 Cent pro Kilowattstunde Stand 01.10.2020 kassieren. Dazu muss der Eigentümer allerdings einen zweiten Zähler installieren und muss sich beim Netzbetreiber anmelden.

Holzheizung

Auch Pelletheizungen nutzen regenerative Energien. Als Brennstoff dienen aus Holzabfällen – meist Sägemehl und Sägespänen – gepresste, etwa drei Zentimeter lange Holzpellets. Die Anlagen selbst sind nicht günstig. Zwischen 20.000 und 25.000 muss man einkalkulieren. Dafür sind die Pellets preiswerter als Öl und Gas. Tendenziell sind Holzheizungen daher für Häuser mit hohem Wärmebedarf geeigneter, da sich die Kosten hier schneller amortisieren.

Wärmepumpe

Wärmepumpen entziehen je nach Modell der Luft, dem Grundwasser oder der Erde Wärme, wandeln diese in Energie um und nutzen sie zum Heizen. Das System setzt also ausschließlich auf Energien, die in der Umwelt ohnehin zur Verfügung stehen. Zum Einbau müssen Haus und Grundstück jedoch bestimmte infrastrukturelle und bauliche Voraussetzungen erfüllen. Das betrifft unter anderem die Bodenbeschaffenheit, den Grundwasserstand oder die Grundstücksgröße. Außerdem benötigt die Wärmepumpe ein gut gedämmtes Haus sowie eine Flächenheizung (z.B. Fußbodenheizung).

Gebäudehülle

Am klimafreundlichsten sind Gebäude, wenn die eingesetzten Baustoffe wenig Ressourcen bei der Herstellung und beim Zusammenfügen benötigen, aber am Ende auch wieder rückgebaut, recycelt oder sogar wiederverwendet werden können. Damit ist Holz – am besten mit FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft und kurze Transportwege versehen – als Baustoff in Sachen Klimabilanz weit vorne. Allerdings gibt es inzwischen auch Beton, der sich bereits bei niedrigen Temperaturen brennen lässt.

Fenster

Eine Dreifachverglasung hält die Wärme besser im Haus. Der Heizaufwand sinkt. Holzrahmen sind sicherlich in der Herstellung am klimafreundlichsten. Je nach Beschichtung muss man diese aber nach fünf bis zehn Jahren lackieren. Das fällt bei Kunststofffenstern weg.

Dächer

Dachziegel müssen gebrannt werden, was sich negativ in der Klimabilanz auswirkt. Als ökologische Alternative kommt ein begrüntes Dach in Frage. Bäume und Grünflächen sorgen zudem für Abkühlung, dämpfen den Lärm, reinigen die Luft und speichern bei Starkregen Versickerungswasser. Das alles sind Stärken, die vor allem in Städten zusätzliche Vorteile bieten. Die Kosten für eine Dachbegrünung sind sehr unterschiedlich: Der reine Materialwert ohne Pflanzen beträgt für die extensive Dachbegrünung eines Garagendaches in Eigenarbeit rund 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter. Intensive Begrünungen sind etwa doppelt so teuer. Viele Kommunen gewähren jedoch Zuschüsse von 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter begrünter Dachfläche oder übernehmen prozentuelle Anteile der Kosten. Außerdem kommt eine KfW-Förderung in Frage (siehe unten).

Dämmung

Energie und Heizkosten eines Hauses lassen sich durch eine gute Wärmedämmung deutlich senken. Ein Altbau verliert laut Angaben der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online bis zu 35 Prozent der erzeugten Wärme über nicht gedämmte Außenwände und bis zu 20 Prozent über ein ungedämmtes Dach.

Die relativ kostspielige Fassadendämmung ist sinnvoll, wenn ohnehin Arbeiten wie Verputzen oder Streichen anstehen. Weniger aufwändig, aber als erste Maßnahme ebenfalls sinnvoll, ist die Dämmung der obersten Geschossdecke oder eine Dämmung der Kellerdecke.

Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, nutzt ökologische Dämmstoffe wie Zelluloseflocken, Jute und Stroh. Diese sind allerdings in der Regel teurer als konventionelle Materialien.

Ökostromanbieter

Wer seine Heizanlage nicht austauschen kann oder möchte oder wer zur Miete wohnt, kann seine CO2-Bilanz verbessern, wenn er zu Ökostrom wechselt. Jeder Ökostromkunde steigert den Anteil an Erneuerbaren Energien im deutschen Strommix. Wer die für das Klima sinnvollsten Angebote finden möchte, kann sich aber an den Labels „ok-power“ oder „Grüner Strom Label“ orientieren.

Förderung

Neue Fenster, Austausch der Heizung, Dämmung – ökologische Sanierung kann teuer werden. Über staatliche Förderung lassen sich die Investitionskosten senken. Erste Anlaufstelle ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) , bei der die Bauherren sowohl Zuschüsse als auch zinsgünstige Kredite beantragen können. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fördert darüber hinaus gezielt Vorhaben, die bestehende Heizsysteme auf erneuerbare Energien umstellen.

Immobilieneigentümer können ihre Kosten zudem teilweise von der Steuer absetzen. Über drei Jahre verteilt lassen sich bis zu 40.000 Euro ihrer Ausgaben für energetische Sanierungsmaßnahmen geltend machen. Voraussetzung: Das Haus muss zum Zeitpunkt der Sanierung mindestens 10 Jahre alt sein. Außerdem muss sich der Eigentümer entscheiden – entweder staatliche Förderung oder Steuerabzug. Beides in Kombination ist nicht möglich.

Die MLP Berater haben nicht nur die Fördermöglichkeiten im Blick, sondern wissen auch, bei welchen Banken gerade günstige Modernisierungskredite zu haben sind. Sie finden gemeinsam mit dem Kunden die optimale Kombination für seine Situation.

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